(Da Google einAugenblick.de meist nicht mehr bei den Suchergebnissen anzeigt, kann ich auch mal mit gutem Gewissen so nen reißerischen Titel wählen)
Stern TV interviewte Bernd Siggelkow, den Gründer der Arche in Berlin, der gerade das Buch „Deutschlands sexuelle Tragödie: Wenn Kinder nicht mehr lernen, was Liebe ist“ veröffentlicht hat. Es geht um Kinder, Teens und Jugendliche, für die Sex und Pornos vollkommen normal sind, die aber nicht wissen, wozu Küsse gut sein sollen. „Denn Küssen kommt im Porno nicht vor.“
Das Interview solltest du wirklich mal lesen. Und vielleicht auch den etwas längeren Artikel zum Thema, der aus einem Stern-Heft von 2007 stammt und auf den vorhin schon E-Mix hinwies.
Heute morgen schrieb dann Focus Campus noch über eine Kasseler Studentin, die ihr Jungfräulichkeit im Internet versteigert
Mmmh. Meine ehrliche Frage ist nun, wie sollen und können wir als Christen und Gemeinden damit umgehen? Wie kann ein guter Umgang mit Sexualität vermittelt werden? Was ist überhaupt ein guter Umgang? Und ist das unser Auftrag, uns da einzumischen? Wenn ja, ist „wahre Liebe wartet“ die richtige Antwort auf folgende Frage einer Elfjährigen: „Bernd, bin ich hässlich? Mit mir war nämlich noch nie ein Mann im Bett.“?
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Nachtrag:
Schon mal folgende Seiten angeschaut?
Wobei selbst dann noch die Frage wäre: Worauf wartet denn die wahre Liebe? Auf Händchenhalten? Auf Küssen? Auf Rummachen/Petting? Auf Geschlechtsverkehr?
Ich überlege an dem Thema schon ne Weile rum, aber mir ist leider noch nichts zündendes eingefallen.
Die Kinder allerdings unter dem Einfluss von Pornographie und der ziemlich offenen Sexualität der Öffentlichkeit allein ausgesetzt zu lassen, halte ich auch für ungut.
Ärgerlich, dass wir immer so viele Fragen und so wenig Antworten haben…
Wir sind mit einem Gemeindegründungsprojekt in Berlin, in einem Kiez, der auch eher als problematisch gelten darf.
Manche Kinder lungern auch zu später Stunde noch alleine auf der Straße rum, türkische/arabische/russische Jugendgangs lauern vor dem Wettbüro oder dem Telefonshop, Sozialarbeiter wissen, dass es z.T. Prostitution und Drogenhandel gibt.
Da juckt es mir unter den Fingern, endlich Freiraum dafür zu haben, um im Namen Jesu zu helfen. Aber wie?
Mit „Ehe“-Vorbereitungskursen? Mit Ehekursen?
Nur: Normalerweise wird so etwas nicht angenommen.
Man braucht persönliche Beziehungen.
Das aber ist ein echter Akt (verzeiht – in diesem Zusammenhang von Akt zu schreiben 🙂 ), Beziehungen zu Unbekannten herzustellen! Selbst dann ist nicht garantiert, dass man wirklich viel Einfluss auf die Gestaltung der Sexualität des anderen hat.
Letztlich brauchen wir mind. 2 Dinge:
a) Gute Vorbilder.
Christen, die eine hilfreiche Ethik haben und leben, nicht uncool sind und bereit sind, Beziehungen auch zu schwierigeren Menschen aufzubauen.
b) Liebevolle Eltern.
Eltern (Alleinerziehende) brauchen Begleitung, Wertschätzung, Hilfe…
Wenn’s im Elternhaus gut geht, besteht auch viel Hoffnung für den Rest des Lebens.
Aber was wir da praktisch tun können…????
Segen!
Dirk.
Eine Antwort hab ich leider auch nicht, aber ich finds schonmal schön, dass du das die Frage stellst, und nicht (wie man bei anderen öfters sieht/hört) gleich all diese Menschen verstößt und verteufelst.
Überhaupt finde ich das eins der größten Probleme unserer heutigen Gesellschaft. Im nächsten Post bitte die Antwort, also wie wir damit umgehen sollen 😉
sry Mychie die Antwort auf die Frage wie wir damit umgehen sollen habe auch ich noch nicht.
Ich bin allerdings gerade dabei das Buch zum Thema zu lesen und finde es echt erschreckend was da so alles läuft. Sehr gut finde ich, dass sich so viele Menschen mit dem Thema beschäftigen und über mögliche Lösungen nachdenken. Ich glaube, wenn sich so viele Menschen dazu Gedanken machen kommt bestimmt bald etwas nützliches heraus. Wir dürfen nur nich aufgeben. 😉
Im Podcast Treffpunkt Europa vom 15.11.08 zum Thema „Jugend und Sexualität“ wurde auch auf die Darstellungen vom Arche-Gründer eingegangen. In dem lesens- und horenswerten Beitrag wurde erläutert, dass die extremen Beobachtungen nicht auf die meisten Jugendlichen zu verallgemeinern sind und man je nach Zielgruppe differenzieren muss.
http://www.dw-world.de/dw/episode/0,,3721162,00.html?maca=de-podcast-treffpunkt-europa-1229-xml-mrss